Als die Thüringenschanze noch kein Hotel war

Woher stammt der Name "Thüringenschanze" - nachdem unser Hotel benannt wurde? 

Oft fragen uns unsere Gäste, warum das Hotel Thüringenschanze heißt. Wie eine Schanze sieht es auf den ersten Blick gar nicht aus. Wir sind dem nachgegangen und finden in Oberhofs bewegter Wintersport Geschichte die Antwort. 

Oberhof, Nordische Kombination, Erich Möser

Zentralbild Quasch. 12.2.1953 IV. Wintersportmeisterschaften der Deutschen Demokratischen Republik für Frieden, Einheit, Demokratie und Sozialismus vom 10. - 15.2.1953 in Oberhof Pflichtspringen zum Sondersprunglauf auf der Thüringen-Schanze UBz: Erich Möser (DDR).

Oberhof, Nordische Kombination, Kampfrichterturm

Illus Seidel 16.2.51 Die 2. Wintersportmeisterschaften der Deutschen Demokratischen Republik vom 11.-18.2.51 in Oberhof UBz: Am Kampfrichterturm während des Schi-Springens.

Ganz in der Nähe des heutigen Hotel Thüringenschanze, am Wadeberg in Oberhof stand sie, die Thüringenschanze. Zwischen 1925 und 1927 wurde diese Skischanze gebaut. Damals war ihr Name noch "Hindenburgschanze" und sie lag gleich neben der Jugendschanze in Oberhof. Mehr als fünfzig Jahre gehörte diese Großschanze zu den größten ihrer Art in Deutschland. Ihren ersten großen Wettkampf erlebte die Skischanze die 8. Nordischen Skiweltmeisterschaften vom 13. bis 16. Februar 1931. Zahlreiche weitere Sprungwettkämpfe folgten. In unmittelbarer Nachbarschaft befand sich der Start der Wadebergbobbahn. 

Unser Tipp: Erkunden Sie den berühmten Wadeberg auf dem "Historischen Sportstätten-Wanderweg". Entlang der reizvollen Wanderstrecke erfahren Sie allerlei Interessantes über die Historie der Oberhofer Sportstätten. Folgen Sie den wagemutigen Spuren der Wintersport-Pioniere des Thüringer Waldes.

Nach dem Krieg erhielt die Schanze, die inzwischen um einiges verkommen war, ihren neuen Namen "Thüringenschanze". Ab 1948 wurde sie wieder aufgebaut und renoviert. Noch in den 40er Jahren kamen die Wettkämpfer zur Schanze zurück. Vom 11. bis 15. Februar 1949 fanden die 1. Meisterschaften mit 450 Teilnehmern statt. Etwa 15.000 Zuschauer säumten die Thüringenschanze. Prominente Zuschauer, wie die damalige DDR Staatsführung und weitere ranghohe Menschen besuchten die Wettkämpfe. Zu Beginn der 1950er Jahre wurde die Thüringenschanze umfangreich umgebaut. In den folgenden Jahren wurde immer wieder am Schanzentisch verbessert und gewerkelt. Bis zu 80 Meter weit sprangen die Sportler. Um 1955 wurde die Schanze auch im Sommer mit Matten belegt und konnte damit ganzjährig zum Skispringen genutzt werden.

Zahlreiche DDR Meisterschaften fanden an der Thüringenschanze statt. Unter den bekanntesten Siegern der Springen waren die späteren Olympiasieger Helmut Recknagel und Jens Weißflog. Letzterer erreichte mit gerade 16 Jahren und 83,5 Metern den letzten Schanzenrekord der Thüringenschanze. 

Mit dem Bau der Schanzen im Kanzlersgrund verging die große Ära der Thüringenschanze und sie wurde in "Rente" geschickt. Mitte der 1980er Jahre wurde die alte Dame abgerissen und nur noch einige Fragmente erinnerten an ihre Existenz. Heute sind von der alten Berühmtheit nur noch alte Fotografien übrig. Die ausführliche Geschichte der Thüringenschanze finden Sie auch auf Wikipedia.